Man kennt mich als das Mädchen, das gerne und viel isst. Das Mädchen, das leider sehr auf Fastfood und Süßigkeiten steht. Das Mädchen, das Burgeressen mit Freunden jeder Clubnacht vorzieht. Und das Mädchen, das gutes Essen als pures Glücksgefühl empfindet. Umso überraschender, dass ich mich dazu entschieden habe, eine Saftkur zu machen und für drei Tage auf feste Nahrung zu verzichten.
Warum eine Saftkur?
Und genau aus diesen Gründen lege ich als Ausgleich schon ab und zu einen Smoothie-Tag am Wochenende ein, um mich nach all der Schlemmerei einfach wieder leichter und gesünder zu fühlen. Das Ergebnis ist jedesmal super: Ich esse die Tage nach dem Smoothie Day viel bewusster, habe nicht so großen Appetit auf ungesundes Zeugs und bin viel schneller satt. Wenn das nach einem Tag Smoothies schon so ist, warum dann nicht eine Drei-Tage-Saftkur durchziehen und schauen, wie ich mich fühle?
Dass es sich bei drei Tagen Säfte trinken nicht um einen Diätersatz handelt, ist mir durchaus bewusst. Die Kilos, die man abnimmt, sind hauptsächlich Wasser und Mageninhalt und die sind schnell wieder da, wenn man wieder normal isst. Aber trotzdem sehe ich die Kur als einen guten Start in ein bewussteres Essverhalten, wenn man abnehmen möchte. Und das möchte ich!
Immer wieder lese ich, wie fit sich verschiedenste Leute während oder nach einer Detoxkur fühlten. Ich kann das schwer glauben, weil ich davon überzeugt bin, dass der Körper sich ohne entsprechende Nahrung schlapp fühlt, aber warum nicht ausprobieren? Immerhin tun dem Körper die vielen verschiedenen Vitamine der Säfte bestimmt gut. Ein letzter ausschlaggebender Grund, warum ich mich für eine Detoxkur entscheide, ist das einfache Testen meiner Disziplin. Nach all den undisziplinierten Schlemmertagen will ich mir selbst wieder beweisen, so eine Saftkur durchziehen zu können.
Qual der Wahl: Welche Saftkur?
Anbieter von Saftkuren gibt es viele. Auf der Suche bin ich schnell auf Pressbar gestoßen. Der Preis, der für das Paket niedriger liegt als bei anderen Anbietern, hat mich überzeugt.
Die Säfte sind kaltgepresst und nicht wärmebehandelt, enthalten also noch alles Gute vom Obst und Gemüse. Da ich noch nie zuvor so eine Kur gemacht habe, entscheide ich mich erstmal für 3 Tage.
Die 3 Tage Saftkur
Was ist im Paket für 3 Tage drin?
- 3 x Orange (Orange, Karotte, Apfel, Ingwer)
- 3 x Rot (Cassis, Ananas, Ingwer, Apfel)
- 3 x Pink (Pink Grapefruit, Himbeere, Rote Beete, Apfel)
- 3 x Blau (Ananas, Spinat, Apfel, Zitrone)
- 3 + 1 x Grün (Spinat, Grünkohl, Apfel, Minze, Limette)
- 3 x Gelb (Birne, Ananas, Limette, Gurke)
Wer nicht auf feste Nahrung verzichten möchte, kann auf Obst, Nüsse oder Brühe zurückgreifen. Ich entscheide mich aber für die harte Variante ohne Essen. Wenn schon, denn schon! TSCHAKKA!
Meine Befürchtungen
Vor der Kur überlege ich mir die Worse Cases, die passieren könnten:
Da ich ab und zu nach meinen Smoothie Days unter Kreislaufproblemen und Schwächegefühl leide, habe ich ein bisschen Angst, dass sich mein Kreislauf während der 3 Tage Saftkur erst Recht zur Wehr setzt.
Wie oft habe ich außerdem schon gelesen, dass eine Detox Kur wegen des plötzlichen Verzichts auf feste Nahrung Kopfschmerzen auslösen kann. Ob das bei mir auch so ist?
Meine dritte Befürchtung: Da man während einer Detoxkur nicht nur auf feste Nahrung, sondern auch auf alle Getränke mit Ausnahme von Wasser und Kräutertee verzichtet, hat mich der bevorstehende Verzicht auf Kaffee und schwarzen Tee leicht in Panik versetzt. Wird mich die Müdigkeit komplett überkommen und werden mir auf der Arbeit fast die Augen zu fallen?
Wegen der Angst vor der Müdigkeit beschließe ich, meine Kur weitesgehend am Wochenende durchzuziehen. Zusätzlich nehme ich mir absolut NICHTS an dem Wochenende vor.
Meine Erfahrung
Vor der Kur | Dienstag bis Donnerstag
Wer denkt, dass eine Detoxkur nur aus den drei Tagen Säften besteht, hat sich geschnitten. Denn der Körper braucht zuvor drei sogenannte Entlastungstage, an denen ich auf Fleisch, Milchprodukte, Brot, Nudeln, weißen Reis, Alkohol und Nikotin verzichten soll. Andere Getränke bis auf Wasser und Kräutertee sind auch nicht erlaubt.
Ich muss mir also genau überlegen, was ich in den drei Tagen esse. Meistens greife ich auf Salat, Obst und Gemüse, Nüsse, Fisch und Quinoa zurück. Das Planen der Mahlzeiten ist zum Teil anstrengend, macht mir aber sogar ein bisschen Spaß, weil ich super motiviert bin und mich auf die drei Tage Saftkur freue.
Der erste Tag ohne Kaffee und Tee macht mir tatsächlich ein bisschen zu schaffen. Ich bin müder als sonst, ziehe es aber durch.
Einen Tag vor der Saftkur soll nur noch auf Flüssignahrung zurückgegriffen werden. Ich steige auf Suppen um. Abends kommt zusätzlich Glaubersalz zum Einsatz, der den Darm reinigt und dafür sorgt, an den drei folgenden Tagen keinen übermäßigen Hunger zu verspüren. #nomoreinformation
Detox Saftkur | Freitag bis Sonntag
Es geht los! Ich starte motiviert in die drei Tage. Ein beigelegter Plan von Pressbar gibt mir genau vor, zu welcher Uhrzeit ich welchen Saft trinken soll. Easy! Am allerbesten scmeckt mir der grüne Saft mit Grünkohl. Eigentlich schmecken mir alle ganz gut, bis auf den letzten des Tages: Der Gelbe schmeckt nach reinem Gurkenwasser, aber gut, runter damit!
Es scheint, als hätte ich mich sogar schon an den Kaffeeentzug gewöhnt, denn ich fühle mich ziemlich fit und habe keinen großen Hunger. Die befürchteten Kopfschmerzen bleiben auch aus. Was mich sehr verwundert: Es macht mir nicht einmal etwas aus, dass meine Kollegen am Freitag Pizza bestellen und mein Freund es sich am letzten Tag der Kur auch mit fettem Essen ziemlich gut gehen lässt neben mir. Was ist da los mit mir?! Kreislaufprobleme habe ich keine, immerhin trinke ich sechs Säfte am Tag. Mir fehlt nichts und ich fühle mich energiegeladen. Bin das wirklich ich?! Ich hätte mir das Ganze viel schwerer vorgestellt. Am letzten Abend der Kur frage ich mich, den gelben Saft herunterkippend, ob der Apfel, den ich mir am nächsten Morgen gönnen darf, wirklich so verdammt lecker sein wird, wie alle Detox-Profis es behaupten.
Nach der Saftkur | Montag bis Mittwoch
Ich wache gespannt auf. Die drei Tage sind vorbei und sie vergingen so viel schneller als ich dachte! Auf der Waage bemerke ich, dass ich 2,5kg abgenommen habe. Klar, hauptsächlich Wasser und Mageninhalt, aber die verlorenen Kilos motivieren nichtsdestotrotz.
In den folgenden drei Tagen ist erstmal langsame und schonende Nahrungsaufnahme angesagt. Ähnlich wie bei den drei Tagen vor der Kur, muss ich genau darauf achten, was ich esse. Tja, leider nichts mit Burger und Co. Am Frühstückstisch gönne ich mir Obst. Beim Essen des Apfels stelle ich nichts besonderes fest. Er schmeckt mir ganz normal. Auch der Rest des Tages verläuft wie gewohnt, beim Essen von Smoothies und Suppen fallen mir keine besonderen neu aktivierten Geschmacksnerven auf. Dienstag geht es weiter, ich halte mich zunächst an den Essensplan, esse Salat, Gemüse, Süßkartoffeln … bis mir eine Packung Kinder Countrys auf dem Tisch ins Auge fällt. Die Süßkartoffel schmeckt mir leider gar nicht und ich werde schwach. “Ach komm, die drei Tage Saftkur hast du jetzt durchgezogen. Ein Schokoriegel wird schon nicht so schlimm sein!” Und schwupps, landet er in meinem Mund. Genauso wie ein zweiter. Das war’s dann wohl mit den drei Tagen Schonkost nach der Kur. Gerade einmal 1,5 habe ich durchgezogen, aber das schlechte Gewissen bleibt trotzdem aus.
Mein Fazit
Die Detoxkur war eine interessante Erfahrung. Ich habe mich sehr fit und energiegeladen gefühlt und habe mir die drei Tage definitiv viel herausfordernder vorgestellt. Zudem habe ich durch die Kur viel über mein Essverhalten gelernt. Die 3 Tage Kur sind mir längst nicht so schwer gefallen wie die 3 Tage vor und vor allem die 3 Tage nach der Kur. Die Detox-Tage waren deshalb so einfach für mich, weil ich genau vorgegeben bekommen habe, was ich wann essen bzw trinken darf. Kein Überlegen, kein Kochen, keine Versuchungen. Die insgesamt 6 Entlastungs-Tage waren allerdings schwierig für mich. Mir zu überlegen, was ich wann essen darf, was ich wann koche und Co. waren für mich die eigentliche Herausforderung. Eigentlich liegt es also an purer Faulheit und meiner eingeknickten Disziplin.
An meiner Disziplin in den Schontagen muss ich arbeiten. Trotzdem würde ich eine Detoxkur jederzeit wieder machen, diesmal allerdings eine herausforderndere für 5 Tage. Ich habe zum Teil andere Erfahrungen gemacht als andere Menschen, die vorher gedetoxt haben. Klar, im Endeffekt reagiert jeder Körper anders und jeder muss es für sich selbst ausprobieren. Trotzdem kann ich so eine Saftkur total empfehlen, wenn ihr euch innerhalb von ein paar Tagen fitter und leichter fühlen möchtet.
Und jetzt erstmal ‘nen Burger! 😉
1 Comment
René
Hey hey!
Super Beitrag 🙂 Ich hab auch mal so eine 3 Tage Saftkur gemacht, empfand das Ganze als ultra ”anstrengend” – man wird immer & überall so überrumpelt von geilem Essen… furchtbar! Allerdings muss ich zugeben, dass es eindeutig ein super Start in eine bewusstere Ernährung ist/sein kann (wenn man es so will) – ich würde es auch zwischendurch mal wieder machen, keine Frage! 🙂
#hugs
8. März 2017 at 7:04http://www.renegaert.com