Zeiten ändern sich. Während Tattoos früher eher als eine Art Hinderung in Bezug auf Bewerbungen und Jobs galten, befinden wir uns in einem Wandel der Zeit. In der Redaktion, in der ich arbeite, sind sehr viele Menschen mit Piercings und dem permanenten Körperschmuck beschäftigt. Und das ist auch gut so! Schließlich sollte man in den meisten Branchen nach seinen Qualifikationen und Skills eingestellt werden und nicht nach dem äußerlichen Erscheinungsbild. Über die Vorstellung, dass irgendwann sehr viele Senioren (wir) zugehackt rumlaufen werden, muss ich immer wieder schmunzeln.
Ich persönlich liebe Linework und Dotwork, kleine Schriftzüge und geometrische Tattoos ohne viel Tiefe, sodass sie noch sehr hell erscheinen! Und so kam auch ich dazu, mir ein paar Motive verewigen zu lassen.
1) pssst.
Mein erstes Tattoo schenkte ich mir selbst zum Abschluss meines Bachelors. Es sollte nix Großes, aber dennoch etwas Freches sein. Den Schriftzug “shhh” habe ich einige Male auf Zeigefingern gesehen, allerdings war mir das Tätowieren des Fingers als erstes Tattoo dann doch zu gewagt. Und so entschloss ich mich zum deutschen Pendant “pssst.” auf dem äußeren Handgelenk.
2) Horst
Das zweite Tattoo wurde mein erstes Motiv. Ich entschied mich für einen Fuchs im Origami-Stil, sprich: hauptsächlich die Outlines und nur leichte Schattierungen, sodass noch möglichst viel Haut durchkommt. Ich habe ihn liebevoll “Horst” getauft. 😀
3) trust the journey.
Als nächstes verewigte ich mir das Motto “trust the journey.” auf der Schulter. Über den Hintergrund dieses Spruchs habe ich hier schon einmal einen Blogpost verfasst.
4) Rosen
Mit meinem neuesten Tattoo habe ich mich zur Abgabe meiner Masterarbeit motiviert und danach belohnt. Es ist eine Raute geworden mit Rosen, die darüber hinausragen: Außen schattiert, innen nur die Outlines. Da es noch sehr frisch und noch nicht komplett abgeheilt ist, sieht man noch die abgepellten Hautpartikel. Keine Angst, das ist normal! 😉
Zu den Schmerzen lässt sich sagen, dass die Stellen, die ich mir habe tätowieren lassen, sehr gut auszuhalten waren. Ich hatte mir das Gefühl, tätowiert zu werden, viel schlimmer vorgestellt. Grundsätzlich ist es aber bei mir so, dass ich gerne zugucke, während ich gestochen werde. Es macht das Pieksen für mich erträglicher, zu wissen, wo der/die Tätowierer/in gerade am werkeln ist und einschätzen zu können, wie lange das Bestechen der jeweiligen Stelle noch dauert. Dementsprechend war das Tätowieren der Schulter, auf die ich nicht gucken konnte, etwas unangenehmer als die anderen Stellen. Aber selbst wenn das Tätowieren einem Schmerzen bereitet, lohnt es sich, diese auszuhalten und am Schluss das (hoffentlich) schöne Ergebnis zu bestaunen. Es ist schließlich ein Motiv für’s Leben.
Und genau aus diesem Grund sollte man sich auch sehr gut überlegen, zu welchem/r Tätowierer/in man geht. Schaut euch seine/ihre Arbeiten genau an und guckt, ob sein/ihr Stil zu euren Vorstellungen passt. In Zeiten von Social Media kein Problem mehr. 😉
Zu den Berlinern Tätowierern/innen mit den Stilen, die ich feier, gehören u.a.:
Mac Fineline in dem Tattoostudio Stilbruch in Friedrichshain: Der Name ist Programm. Mac macht superfeine Linien und sehr filigrane Tattoos.
Milena Kirsche in dem Studio Vincent & Mies ebenfalls in Friedrichshain: Auch Milena hat sich auf sehr genaue und ordentliche Line- und Dotwork spezialisiert.
Rachainsworth, die eigentlich in Berlin gearbeitet hat, zur Zeit aber im Studio Vadersdye in Hamburg tätowiert. Bei Vadersdye arbeiten zudem Maria Fernandez und Melina Wendtland, deren Stile ich liebe.
Bei vielen der vorgestellten Tätowierern heißt es geduldig sein, wenn man sich ein Motiv von ihnen wünscht. Sie sind oft ausgebucht und vergeben Termine Monate im Voraus oder haben Terminstopps. Sobald diese Stopps aufgehoben sind, sollte man sehr schnell sein und sich melden. Aber für ein wunderschönes Tattoo sollte man die lange Wartezeit in Kauf nehmen. Und wie heißt es so schön: Vorfreude ist die schönste Freude.
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